Jugend-Open

34. Bamberger Jugend-Open 2025 – Die Sieger stehen fest

Pokalregen beim Bamberger Jugend Open – auch für Spieler aus Oberfranken

Bericht und Bilder: Thanh Hai Stephan, Reiner Schulz und Norbert Wahner

Seit 1992 ist der 3. Oktober in Bamberg nicht nur ein Feiertag der Deutschen Einheit, sondern auch ein fester Termin für die Schachjugend: Das Bamberger Jugend-Open hat sich längst zu einem der traditionsreichsten und beliebtesten Nachwuchsturniere in Oberfranken entwickelt. Jahr für Jahr lockt es junge Denksportlerinnen und Denksportler aus ganz Bayern und darüber hinaus an die Bretter – so auch 2025. Mittlerweile zum 34. Mal wurde das Bamberger Jugend-Open, das zur Rapid-Turnierserie der Bayerischen Schachjugend zählt, veranstaltet. Austragungsort war erneut die Graf-von-Stauffenberg-Realschule in Bamberg, deren freundliche Räumlichkeiten und gute Erreichbarkeit beste Voraussetzungen für ein gelungenes Turnier boten. Großer Dank ist hier an die Schulleitung und der Stadt Bamberg angebracht, dass sie die Schule so vertrauensvoll für über Hundert Teilnehmende zur Verfügung stellt. Organisiert wurde das Event gemeinschaftlich von den Schachvereinen SC Bamberg, SC Höchstadt a. d. Aisch, TV Hallstadt und dem Schachbezirk Oberfranken – eine Kooperation, die über viele Jahre gewachsen ist und beispielhaft zeigt, wie gut die fränkische Schachszene zusammenarbeitet.

Pünktlich um 10 Uhr begrüßte Prof. Dr. Peter Krauseneck, der Vorsitzende vom SC Bamberg, die Teilnehmenden und Gäste, Jonas Glüsenkamp, den 2. Bürgermeister der Stadt Bamberg, sowie Claus Kuhlemann, den Vorsitzenden des Schachbezirks Oberfranken. Herr Glüsenkamp lobte den Schachsport und erklärte den jüngeren Teilnehmern die Besonderheit des 3. Oktobers als einem Tag der Wiedervereinigung. Claus Kuhlemann, als Hauptschiedsrichter, übernahm zudem eine ganz praktische Rolle: Mit sichtbarer Begeisterung erklärte er den jüngsten Teilnehmenden die Funktion der Schachuhren – für viele der jüngeren Spielerinnen und Spielern mit weniger Turniererfahrung sicherlich eine nützliche Auffrischung.

Insgesamt 136 Kinder und Jugendliche hatten sich für das Turnier angemeldet – etwas weniger als im Vorjahr (195), doch angesichts der weiterhin hohen Zahl paralleler Jugendturniere in Bayern zeigte sich die Turnierleitung zufrieden. Von den angemeldeten Spielern traten schließlich 121 an. Die Spielerinnen und Spieler traten in den Altersklassen U8, U10, U12, U14, U16 und U18/U25 an. Gespielt wurden sieben Runden nach Schweizer System, was jedem Kind reichlich Gelegenheit bot, sein Können unter Beweis zu stellen.

Pokale gab es für die besten drei, Urkunden und Preise bis Platz fünf, sowie Sonderpreise für die Bezirksmeister Oberfrankens und die Kreismeister des Schachkreises Bamberg. Auch das beste Mädchen jeder Altersklasse wurde mit einem Pokal und einer Urkunde ausgezeichnet. Die Preise für die U8 bis U12 wurden von der Schachschule chess4u zur Verfügung gestellt. 

Schon bei den Jüngsten zeigte sich eindrucksvoll, welch hohe Konzentration und Spielfreude in der Schachjugend steckt. In der U8 dominierte Anish Pujar (SK Freising) mit sieben Siegen aus sieben Partien – eine makellose Bilanz. Auf dem zweiten Platz landete Tommy Nguyen (SC Aschaffenburg), der ebenfalls stark aufspielte. Simon Engel (SC Höchstadt/Aisch) sicherte sich mit fünf Punkten Rang drei – und durfte sich gleich über drei Pokale freuen: neben dem für Platz 3 erhielt er auch jene für den Bezirksmeister Oberfranken und den Kreismeister Bamberg. Ein seltener Dreifach-Erfolg, der mit großem Applaus bedacht wurde.

In der Altersklasse U10 ging es bis zum Schluss hoch her. Erst in der letzten Runde entschied sich, wer ganz oben auf dem Podium stehen würde. Maximilian Breintner (FC Bayern München) blieb nervenstark und gewann mit der Idealpunktzahl von sieben Punkten aus sieben Spielen. Zweiter wurde Adam Pidtoptanyy (SG Büchenbach/Roth), der ebenfalls eine hervorragende Turnierleistung zeigte. Den dritten Platz belegte Jonathan Hewera (SV Seubelsdorf) mit fünf Punkten – er wurde außerdem Bezirksmeister Oberfranken. Zum Kreismeister Bamberg wurde Leon Shao (SC Bamberg) gekürt, der vier Punkte erzielte. Als bestes Mädchen wurde Juliane Feller (ATSV Oberkotzau) ausgezeichnet.

In der U12 setzte sich Luca Mittermeier (FC Bayern München) souverän durch, gefolgt von Jakob Kleinschrod (SV Höhenkirchen) und Marc Pidtoptanyy (SG Büchenbach/Roth). Hannah Kreklau (SV Walsdof) wurde bestes Mädchen. Julian Schmuck (SV Seubelsdorf) wurde Bezirksmeister und Alexander Puchta (SC Höchstadt/Aisch) Kreismeister.

In der U14 war das Feld stark besetzt. Der Sieger, Rudolph Simon (SC Leipzig-Lindenau), verfügte über eine ELO von 1700, der Zweitplatzierte Daniel Hepp (FC Bayern München) sogar über 1885. Amelie Werner (SC Garching) gewann die Mädchenwertung. Lucas Matuschak (1.FC Marktleuthen) wurde Bezirksmeister und Timo Harmann (SV Walsdorf) Kreismeister.

In der U16 wurde auf höchstem Niveau gespielt. Felix Schindler (ATSV Oberkotzau) gewann mit 7 Punkten das Turnier, knapp gefolgt von Paul Flemming (TSV Bindlach Aktionär). Den dritten Platz und den Kreismeister Bamberg sicherte sich Johannes Laubinger, liebevoll „Laubfrosch“ genannt, vom SC Höchstadt/Aisch) – mit 4,5 Punkten und einer kämpferischen Turnierleistung. Der Mädchenpreis ging an Ramona Schwarzfischer (SF Roding). Bezirksmeister wurde Felix Schindler (ATSV Oberkotzau).

In der kombinierten Altersklasse U18/U25 gewann die U18-Wertung: David-Andrei Viean (SK Bad Neustadt) vor Peter Kämmer (SC Bamberg), der damit drei Pokale einheimsen konnte, einen Rapid-Pokal, den Bezirkspokal und den Kreispokal. Die Mädchenwertung gewann Julia Schwarzfischer (SF Roding).

Die U25-Wertung gewann Sebastien Piehler (SK Kelheim 1920) denkbar knapp vor Pablo Wolf (SC Bamberg), die punktgleich ins Ziel kamen. Pablo, konnte damit, wie sein Vereinskamerad Peter auch drei Pokale einheimsen. Den Mädchenpokal nahm Anja Eichinger (SF Tegernheim) mit nach Hause.

Während die Kinder an den Brettern kämpften, sorgten engagierte Eltern und Vereinsmitglieder für das leibliche Wohl. Während der Turnierzeit und besonders in der Mittagspause gab es ein reichhaltiges Buffet mit Kuchen, belegten Broten und Getränken, das von den freiwilligen Helferinnen und Helfern organisiert wurde. Besonderer Dank geht deshalb an das „Cateringteam“ um Petra Wolf. Dieses Engagement wurde von allen Teilnehmenden dankbar angenommen und trug spürbar zur familiären Atmosphäre bei.

Gegen 17 Uhr endete das Turnier mit der feierlichen Siegerehrung der U12 bis U25. Die Siegerehrungen der U8 und der U10 wurden etwas vorgezogen, da die Spiele schneller endeten. Zum Abschluss bedankte sich Prof. Dr. Peter Krauseneck im Namen der Organisatoren herzlich bei allen Spielerinnen, Spielern, Eltern, Betreuern und Helfern. Auch im nächsten Jahr, so kündigte Krauseneck an, werde das Bamberger Jugend-Open am 3. Oktober 2026 wieder in der Graf-von-Stauffenberg-Realschule stattfinden.

Das Bamberger Jugend-Open 2025 zeigte erneut, wie lebendig und vielfältig die Schachszene in Franken ist. Dieses Turnier bleibt ein Aushängeschild des Jugendschachs in Oberfranken – und eine feste Größe im bayerischen Schachkalender.

Bilder und Tabellen: https://bamberger-jugendopen.de/

Reiner Schulz

1. Spielleiter Schachbezirk Oberfranken Seniorenreferent Schachclub Höchstadt/Aisch Fachübungsleiter (C-Trainer Schach) RSR / National Arbiter World Chess Federation

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