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Die ersten Entscheidungen sind gefallen

Nach der Vorschlussrunde der oberfränkischen Ligen herrscht Klarheit bei mehreren Auf- und Abstiegsfragen. Das Oberhaus blickt jedoch einem Finale mit Gänsehaut-Garantie entgegen.

Spannender könnte der letzte Spieltag der Bezirksoberliga kaum sein: Ein punktgleiches Trio steht an der Spitze, nur durch einen halben Brettpunkt getrennt. Wie kam’s dazu? Der SV Neustadt b. Coburg stoppte im Spitzenspiel die SG Sonneberg. Die Südthüringer bleiben zwar ganz knapp vorne, treffen aber im Endspiel auf die Titelkontrahenten vom TSV Kirchenlaibach – die wiederum mussten sich zu siebt mit einem 4:4 gegen Nordhalben begnügen. Neustadt bekommt es in der letzten Runde mit Weidhausen (Platz 4) zu tun. Die Spielplan-Auslosung fürs Oberhaus war ein echter Glücksgriff. Weniger für den Blutdruck der Beteiligten, sondern eher für die neutralen Beobachter. Völlig unklar, wer am Nachmittag des 28. April die oberfränkische Meisterschaft feiern wird. Im Tabellenkeller scheint die Sache etwas klarer zu sein. Sieg bzw. Punktgewinn für die zwei Letztplatzierten Burgkunstadt und Michelau könnten zu spät gekommen sein. Beide müssten am letzten Spieltag gewinnen und auf eine Niederlage von Marktleuthen 2 hoffen. 

In der Bezirksliga Ost stellt der SK 1907 Kulmbach die überragende Mannschaft. Nach dem 5:3-Erfolg in Waldsassen knallten die Sekt- oder Bierkorken bei den Kulmbachern. Im achten Spiel holten sie den achten Sieg und stehen damit vorzeitig als Meister fest. Herzlichen Glückwunsch! Im Kampf um den Klassenerhalt wird es noch ein Gerangel um den dritten Abstiegsplatz geben. Marktleugast und Schwarzenbach können sich wieder auf die A-Klasse einrichten. Waldsassen trifft auf den vermeintlich leichtesten Gegner, Schlusslicht Schwarzenbach. Hof 2 muss gegen Tröstau/Mehlmeisel punkten. 

Die Bezirksliga West erlebte ein hochspannendes vorgezogenes Endspiel. Hollfeld/Memmelsdorf behielt bei Strullendorf denkbar knapp die Oberhand (aus diesem Duell stammt auch unser Bild) und hat jetzt alle Trümpfe in der Hand. 100-prozentig sicher ist der Titel zwar noch nicht, aber die Spielgemeinschaft kann schon mal die Meisterfeier planen. Zu groß (zwei Mannschafts-, 6,5 Brettpunkte) der Vorsprung auf Strullendorf, dass noch etwas anbrennen könnte. Bamberg 4 steht nach der Niederlage im Kellerduell gegen Hallstadt als Absteiger fest. Hallstadt braucht einen weiteren Sieg, um die theoretische Chance auf den Nichtabstieg zu wahren. 

Dass Schach bei allem Ehrgeiz und allem Wettbewerb eine schöne Nebensache bleibt, ist uns in der Bezirksliga West auf tragische Weise bewusst geworden. Am Samstag vor der achten Runde starb überraschend Dr. Christoph Saring, Brett-1-Spieler von Bamberg 3. Die Bamberger sagten daraufhin den Wettkampf in Coburg ab. Unsere Gedanken sind bei Familie und Verein des Verstorbenen.

Zum Bild aus dem Topspiel der Bezirksliga West, Strullendorf – Hollfeld/Memmelsdorf: Die vorentscheidende Partie am 5. Brett, Brehm – Hofmann; im Hintergrund Gastgeber Wahner (sitzend); Kiebitze v.l. Martinez, Both, Niemetz, Adler

(Foto: Claus Kuhlemann)

 

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