Nachrichten

Ein neuer Vorsitzender – aber keine Ligareform

Spannung, Überraschung, Weichenstellung: Die Mitgliederversammlung (MV) unseres Bezirksverbands hat in knapp vier Stunden vieles geboten, was sonst in einer guten Turnierpartie steckt. Das Wesentliche: Der Schachbezirk geht mit neuen Führungskräften in die nächsten zwei Jahre. Es kommt zu keiner Ligareform – vorerst. 

Die gut besuchte Versammlung in Oberkotzau sorgte bei den Wahlen auf mehreren entscheidenden Position für einen Wechsel. Allen voran war der Posten des Bezirksvorsitzenden neu zu besetzen. Ingo Thorn hatte diesen zwölf Jahre lang innegehabt – bis zum 15. Juni, als er zum neuen Präsidenten des Bayerischen Schachbunds gewählt wurde. Zwei Wochen lang führte sein Stellvertreter Wolfgang Siegert die Geschäfte. Nun wurde Claus Kuhlemann ohne Gegenkandidat zu seinem Nachfolger bestimmt. Kein Unbekannter in der Schachszene: Für die Verwaltung der Mitglieder und der Wertungszahlen zeichnet er seit vielen Jahren über den Bezirk hinaus verantwortlich, er ist Kreisspielleiter in Bamberg und FIDE-Schiedsrichter. Eine der ersten Amtshandlungen Kuhlemanns: Er würdigte seinen Vorgänger und ernannte ihn – nach einstimmigem Beschluss der Versammlung – zum Ehrenvorsitzenden. Ingo Thorn, der die Versammlung souverän leitete, bedankte sich mit zum Teil nachdenklichen Worten und richtete einen Appell an die Delegierten aus den Vereinen: Es brauche für die Zukunft auch Funktionärs-Nachwuchs. 

Einen ersten Schritt in diese Richtung ist die Versammlung bereits gegangen. Der erweiterte Vorstand ist im Durchschnitt etwas verjüngt worden. Was auch wichtig ist: Es konnten alle Positionen besetzt werden. Da Wolfgang Siegert, der verdiente Kulmbacher, nicht mehr antrat, musste ein neuer stellvertretender Vorsitzender gefunden werden. Hier setzte sich Reiner Schulz in der Abstimmung gegen Mirko Fuchs durch. Neuer Schriftführer ist Jan Fischer. BVO-Ehrenmitglied Reiner Schulz bleibt dem Vorstand erhalten, gab aber nach 30 Jahren (8 Jahre Bezirksjugendleitung und 22 Jahre Bezirksspielleitung) sein Amt ab. Christian Gebhardt übernimmt, sein Stellvertreter ist Alexander Sude. Anstelle von Gebhardt wiederum übernimmt Mirko Fuchs die Vertretung des Bezirksjugendleiters Tobias Pfadenhauer. Neu im Amt sind außerdem Roland Krämer als Seniorenwart und Christopher Hartleb als Vorsitzender des Rechtsausschusses; die bisherigen Amtsinhaber Franz Geisensetter und Manfred Köhler hatten nicht mehr kandidiert. Der Rest der Führungsmannschaft bleibt unverändert. 

Ihre besondere Brisanz bezog die Versammlung diesmal aus der Diskussion um eine Reform der Bezirksligen. Es lagen dazu zwei Vorschläge vor – einer für offene Bezirksligen, ein anderer für die Reduzierung der Auf- und Absteiger. Engagiert, aber jederzeit fair tauschten Vereinsvertreter Argumente für und wider aus. Bevor es aber an die vermutlich knappe Abstimmung gehen konnte, kam ein Antrag auf Nichtbefassung dazwischen, was nach der Geschäftsordnung zulässig ist. Die Versammlung folgte diesem Antrag mehrheitlich; das heißt: Die MV kassierte beide Anträge, sodass darüber keine Entscheidung fallen musste. Durchaus eine überraschende Entwicklung. An der Nichtbefassung fand die Versammlung offensichtlich Gefallen, so wurde auch über die Pflicht, einen Schiedsrichter zu stellen, nicht abgestimmt. Zustimmung fanden hingegen die Anträge über die Erhöhung der Spielerzahl bei Mannschaftsmeldungen von 20 auf 22 mit 2 U18 Spielern, sowie die Nachmeldung von zwei Spielern im Zeitraum 15.-31.12., eine Konkretisierung der Handyregel und kleinere Änderungen der Jugendturnierordnung. Der Antrag des SC Pegnitz-Creußen auf Wechsel vom Bezirk Mittelfranken nach Oberfranken kam nicht zur Behandlung – der Verein hatte schon beim Antrag an den Bezirk Mittelfranken die Frist überschritten. 

Ehrungen gehören zu einer MV immer dazu – allerdings ist der Titel Ehrenvorsitzender zum ersten Mal verliehen worden; zu früheren Zeiten gab es nur einen einzigen Ehrenpräsidenten, Hermann Nemmert. Der Jugendförderpreis, dotiert mit 200 Euro, geht an den SV Neustadt b. Coburg. Den Ludwig-Schirner-Ehrenpreis erhielt Norbert Wahner, der umtriebige Vorsitzende und Macher der Schachabteilung der Concordia Strullendorf. Die Ehrennadel in Gold ging an Gerald Löw, der den Schachbezirk bei vielen Turnieren im In- und Ausland vertritt und zudem sämtliche oberfränkische Meistertitel gewonnen hat. Die Ehrennadel in Silber gab es für Klaus Steffan, bekannt durch das fränkische Schachportal Steffans Schachseiten. Die Ehrennadel in Bronze bekam Manfred Köhler verliehen, der den Rechtsausschuss des Bezirks geleitet hatte. 

Bezirksspielleitung und Bezirksjugendleitung zeichneten zudem die Meister und Pokalsieger der vergangenen Saison aus. 

(Foto: Der bisherige und der künftige Bezirksvorsitzende: Ingo Thorn, rechts, wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt; sein Nachfolger ist Claus Kuhlemann, links.)

Weitere Bilder aus der Versammlung:

Hier nochmals das Berichtsheft zur MV mit allen Informationen. 

Anstehende Veranstaltungen