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Sonneberg macht das Unmögliche möglich

Die Bezirksoberliga hat ein Herzschlagfinale erlebt. Ein 4:4 reicht der SG Sonneberg zum Titelgewinn, der Hauptkonkurrent verpasst die große Chance denkbar knapp. 

“Was wir eigentlich nicht für möglich gehalten haben, ist nun eingetreten. Wir sind Erster der Bezirksoberliga.” Das Sonneberger Urgestein, unser BVO-Seniorenbeauftragter Franz Geisensetter kann es noch nicht glauben. Nach einem Krimi am letzten Spieltag sind die Südthüringer oberfränkischer Meister und steigen in die Regionalliga Nord-West auf. Im Finale kam es auf jeden einzelnen Brettpunkt an. Sonneberg führte schon 4:2, bevor Gegner Kirchenlaibach noch den Ausgleich schaffte. Damit war zumindest klar: Sonneberg landete um einen halben Brettpunkt (!) vor Kirchenlaibach. Doch wer sollte den Titel holen? Im zweiten Spitzenspiel des Tages griff der SV Neustadt bei Coburg nach der Krone. Doch äußerst knapp unterlagen die Neustadter in Weidhausen. Ein Unentschieden hätte ihnen Platz zwei beschert, ein Sieg den alleinigen ersten Platz.

Dramatisch endete auch der Abstiegskampf. Zwar siegte Michelau in Nordhalben, aber Marktleuthen 2 rettete sich durch ein 4:4 gegen Bindlach 2. Die Absteiger heißen Michelau und Burgkunstadt. Aus der Regionalliga kehrt nur Kronach zurück nach Oberfranken, alle andere bleiben in der unteren bayerischen Liga. 

Übrigens lohnt sich der oberfränkische Blick nach Bayern besonders: Der TSV Bindlach-Aktionär holt die Meisterschaft der Landesliga Nord! In der kommenden Saison kommt es damit in der Oberliga wieder zum Oberfranken-Derby mit dem SC Bamberg, der die dritte Spielklasse gehalten hat. Absteiger aus der Landesliga in die Regionalliga ist hingegen der PTSV-SK Hof.

Foto der Meistermannschaft SG Sonneberg (von links): Daniel Riedel (Ersatz für Klaus Rierl), Andrej Trachuk, Franz Geisensetter, Egon Matthäi, Mikhael Safronow, Uwe Neugebauer, Mannschaftsführer Christopher Hartleb und Klaus Dieter Jacob. 

In der Bezirksliga Ost gerieten im Nachhinein alle fünf Kämpfe zu Freundschaftsspielen mit nur statistischer Bedeutung. Das jedoch war vorher nicht absehbar – denn der Drittletzte musste den Abstieg fürchten. Nun wird nach der letzten Runde ein dickes Dankeschön von Rehau nach Marktleuthen gehen – weil die Egerstädter in der Bezirksoberliga den Klassenerhalt geschafft haben, können die Rehauer für eine weitere Saison im Bezirk planen. Die Absteiger aus dem Oberhaus wandern beide in den Westen, der sich dadurch mit einem verschärften Abstieg plagen muss. Aus dem Osten müssen nur die zwei Mannschaften in die A-Klasse Hof-Bayreuth-Kulmbach, die schon länger bekannt sind: die Aufsteiger Marktleugast und Schwarzenbach am Wald. 

Die Aufstiegsfrage in Richtung Bezirksoberliga hatte der SK Kulmbach bereits in der Vorschlussrunde beantwortet. Nun gaben die Bierstädter gegen starke Thiersheimer den ersten Punkt ab. Vizemeister wird souverän der SC Bayreuth, schlüpft damit in die Favoritenrolle für die nächste Saison. 

Foto der Meistermannschaft SK Kulmbach (von links): Moritz Sesselmann, Benjamin Weiß, Christian Ködel, Wolfgang Siegert, Viktor Fredrich, Thomas Kunte, Roman Bogatenko und Goran Sabol.

In der Bezirksliga West hätten der SG Hollfeld/Memmelsdorf selbst zwei Brettpunkte zur Meisterschaft gereicht – für den unwahrscheinlichen Fall, dass Strullendorf mit 8:0 gegen Bamberg 3 gewonnen hätte. Die Dinge nahmen jedoch von Anfang ihren geregelten Lauf. Höchstadt 2, Gastgeber der Spielgemeinschaft, ging nur zu siebt an die Bretter. Damit waren die zwei benötigten Punkte schnell eingefahren. Am Ende wurde es ein 6,5:1,5-Kantersieg für Hollfeld/Memmelsdorf, das mit zwei Mannschaftspunkten Vorsprung und überragenden 51 Brettpunkten die Meisterschaft feiert. Vize wird nach einer ebenfalls starken Saison Strullendorf.

Tettau durfte sich nach dem 4:4 gegen Coburg nur kurz in Sicherheit wähnen. Als die Ergebnisse der Bezirksoberliga feststanden, war klar, dass Tettau als Viertletzter absteigen muss. Kronach 2 begleitet Tettau in die Kreisoberliga CNLK, Hallstadt und Bamberg 4 verstärken in der kommenden Saison die A-Klasse Bamberg.

Foto der Meisterschaft SG Hollfeld/Memmelsdorf (von links): Ali Pezhmanyar, David Martinez, Andreas Brehm, Alexander Lechner, Karlheinz Bauer, Ulrich Rödel und Ilie Brandman; es fehlt Claus Kuhlemann (weil er fotografierte). 

Der Vollständigkeit halber: Als Meister und erster Aufsteiger der A-Klasse Hof-Bayreuth-Kulmbach stehen die SF Kirchenlamitz bereits fest, der zweite Aufstiegsplatz wird noch am 5. Mai ausgekämpft. Aufstiegsrecht in die Bezirksliga Ost hat auch der Meister des Schachkreises Marktredwitz, der SC Mitterteich. Den Meistertitel der Kreisoberliga Coburg/Neustadt-Lichtenfels/Kronach sicherten sich die SF Windheim vor dem SC Steinwiesen – wenn beide wollen, sehen sie sich in der Bezirksliga West wieder. Der Meister im Kreis Bamberg heißt (auch) Hollfeld/Memmelsdorf, die Spielgemeinschaft feierte in dieser Saison einen Doppelerfolg.

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