Freude am Schach im Blut
Warum spielen Frauen beim Schach eigentlich separat? BSB-Damenreferentin Aylin Albayrak hat auf diese alte Frage eine klare Antwort.
„Es gibt doch im Leistungssport immer eine Männer- und eine Frauensparte“, sagt sie. Also warum beim Schach nicht auch? Hinzu kommt freilich, dass sich der Anteil der weiblichen Mitglieder im einstelligen Prozentbereich bewegt. Aber das sei bei anderen Sportarten genauso, meint Albayrak.
Sie freut sich, dass nach der langen Corona-Pause endlich wieder halbwegs normale Turniere möglich sind. „Man fühlt sich wie in einer Familie.“ Die Bayerische Meisterschaft ist für sie auch ein Wiedersehen mit bekannten Spielerinnen. Das Potenzial an Teilnehmerinnen schätzt sie deutlich höher als neun ein. „Es kommen immer wieder andere Spielerinnen zu den Meisterschaften.“
Dass sich Frauen für den Denksport begeistern können, dafür ist die Familie Albayrak das beste Beispiel. Aylin und ihre drei Töchter haben die „Freude am Schach im Blut“. Berrak spielt auch bei der „Bayerischen“ in Schney und hat ihre Mutter besiegt. Nese tritt derzeit bei der deutschen Meisterschaft U16w in Willingen an. „Es macht Spaß, zu sehen, wie sie besser werden.“
Mit Schach hat Aylin Albayrak als Kind im Alter von acht Jahren begonnen. Vor fast 30 Jahren kam sie aus der Türkei zum Studium nach Berlin. Schach verlor sie nie aus den Augen. Doch erst 2009, in Burglengenfeld, trat sie erstmals einem Schachverein bei. Heute spielt sie für Noris-Tarrasch Nürnberg.
So wie ihre Kinder will die Damenreferentin – seit 2018 im Amt – auch andere Frauen für Schach gewinnen. „Frau braucht nur etwas Mut. Ran ans Brett – Freude am Spiel und Begeisterung werden automatisch kommen.“