Die oberfränkischen Schachtage 2018 sind mit erfreulichen Zahlen zu Ende gegangen: Nicht nur im Turnierschach gab es eine Steigerung der Teilnehmerzahlen (von 102 auf 110), sondern auch beim Blitzen (von 61 auf 73). Somit kamen innerhalb von vier Tagen mehr als 180 Denksportler in die Franken-Akademie auf Schloss Schney und kämpften um Punkte, Platzierungen, Pokale und Preise. Meister und Vizemeister der einzelnen Klassen sicherten sich Tickets für die bayerischen Meisterschaften. Erfolgreichster Verein war der TSV Bindlach-Aktionär mit fünf Titelgewinnen vor dem SC Bamberg mit vier.
André Wilfert (Mitte) gewann als oberfränkischer Meister den Karl-Heinz-Hein-Wanderpokal. Stefan Wunder (links) ist Seniorenmeister S60. Und Christopher Hartleb sicherte sich den zweiten Platz im Erwachsenen-Feld – und ebenfalls ein Ticket für die bayerische Meisterschaft.
Bei den Erwachsenen war der Hofer André Wilfert in den vergangenen Jahren schon einmal kurz vor dem Gewinn der oberfränkischen Meisterschaft gestanden. Die schlechtere Zusatzwertung namens “Buchholz” hatte da noch den Coup verhindert. Doch diesmal war es soweit: Der Regionalliga-Spieler vom 1. FC Marktleuthen holte sich den begehrten Titel mit sechs Punkten aus sieben Runden. Die Buchholz-Wertung war auf seiner Seite: Ein Pünktchen lag der 45-Jährige hier vor dem vorher führenden Christopher Hartleb (SG Sonneberg), der ebenfalls sechs Zähler einheimste. Auf das dritte Treppchen unter 43 Teilnehmern kletterte einer, der sich nun getrost Altmeister nennen darf: Stefan Wunder (FC Nordhalben) trat erstmals auch in der Seniorenklasse S60 an und holte sich dort auf Anhieb den Sieg. In der neuen “jüngeren” Seniorenklasse S50 fuhr Gilbert Rebhan (Kronacher SK) den Titel ein. Und bei den weiblichen Senioren fügte Eva-Maria Wilfert (PTSV-SK Hof) – Mutter des Oberfranken-Champions – ihrer Sammlung eine weitere Meisterschaft hinzu.
Hochspannung herrschte am Dreikönigstag bei der Blitz-Meisterschaft: Nach 26 Runden setzte sich einer der Favoriten durch, der auch in den Vorjahren stets um den ersten Platz mitgespielt hatte. Kurt-Georg Breithut (SK Michelau) holte sich die Krone auf Schloss Schney und distanzierte den Fide-Meister Gerald Löw (TSV Bindlach-Aktionär) um einen halben Punkt. Damit drehte er das Vorjahresergebnis zu seinen Gunsten um. Stefan Lenhardt (SC Bamberg), der lange in Führung lag, landete auf Platz drei unter 31 Teilnehmern. Seniorenmeister im Blitzschach ist Professor Dr. Peter Krauseneck, Vorsitzender des Jubiläumsvereins SC 1868 Bamberg.
In den Jugendklassen hagelte es geradezu Doubles aus Turnier- und Blitzschach-Titel: Den Turnierschach-Meistern der U12 bis U8 gelang allesamt das seltene Kunststück, auch die Blitzmeisterschaft für sich zu entscheiden. Das waren in der U12 an Jan Bieberle (SC Höchstadt), in der U10 Kilian Ebel (TSV Bindlach-Aktionär) und in der U8 Noah Kamleiter (TSV Bindlach-Aktionär). Bei den älteren Jugendlichen ging es zumindest teilweise in dem Stil weiter. So holte Pablo Wolf (SC Bamberg) den U18-Titel im Turnierschach, am selben Tag kam der Blitzschach-Titel dazu. In der U16 setzte sich der Favorit Spartak Galstyan (PTSV-SK Hof) auf den letzten Metern im Turnierschach noch durch. Vizemeister Lukas Köhler (SC Bamberg) wurde dann aber – in Abwesenheit von Galstyan – Blitz-Champion. Die U14 sah Maik Ebel (TSV Bindlach-Aktionär) im Turnierschach vorne; die Ebel-Brüder vergrößerten ihre Trophäen-Sammlung enorm. Die Blitzmeisterschaft gewann jedoch Tobias Kolb (SV Seubelsdorf). Und ein Jugendmeister kam noch dazu: Der beste U20-Blitzer heißt Moritz Sesselmann vom SK Kulmbach.
Hinter den Kulissen der Schachtage zeichnete das eingespielte “Schney-Team” für die Organisation, die Turnierleitung und den reibungslosen Ablauf verantwortlich. Die Ehrenamtlichen sorgten auch dafür, dass Teilnehmer und Interessierte über die Turnierseite im Internet ständig auf dem Laufenden blieben. Zum Team gehörten: Ingo Thorn, Wolfgang Siegert, Reiner Schulz, Ulrike Pfadenhauer, Tobias Pfadenhauer, Johannes Pfadenhauer, Lukas Schulz, Alvin Krämer, Jan Trinkwalter und Claus Kuhlemann. Die Franken-Akademie auf Schloss Schney bot einmal mehr beste Bedingungen; bereits zum 30. Mal fanden die Titelkämpfe im Lichtenfelser Ortsteil statt. Schirmherr war diesmal der Michaelauer Bürgermeister und stellvertretende Lichtenfelser Landrat Helmut Fischer.
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